Das Museum in Berlin mit dem “drehenden Hexenhaus”

Das Museum in Berlin mit dem “drehenden Hexenhaus” – stellt Naturwissenschaften schon im Kindesalter tatkräftig auf die Probe

Von Blitzen bis zum Magnetismus gibt es kaum noch ein Phänomen, welches heute nicht mit Hilfe der Naturwissenschaften erklärt werden kann. Für Kinder ist diese Welt der Wissenschaft jedoch mit unzähligen kleinen Wundern verbunden. Diese entdecken die kleinen Besucher im Science Center Spectrum hautnah, so dass Eltern und Lehrer in den Kindern bereits in frühen Jahren die Begeisterung für die Wissenschaft entfachen können. Das drehende Hexenhaus ist hierbei nur einer der guten Gründe den nächsten Ausflug im frisch renovierten Spectrum zu planen.

Wo ist das Museum und wie heißt es?

In der Möckernstraße 26 in Berlin-Kreuzberg liegt mit dem Science Center Spectrum einer der beliebtesten Ableger des Deutschen Technikmuseums. In diesem befinden sich gleich 250 Experimente mit denen wissenschaftliche Phänomene Kindgerecht erklärt werden. Das Besondere hierbei ist jedoch, dass die kleinen und großen Besucher nicht nur zusehen müssen. Denn beim Spectrum handelt es sich um ein Hands on Museum. Im Gegensatz zu anderen Museen, die von Kindern schnell als langweiliger Pflichtbesuch empfunden werden können ist in dem ehemaligen Verwaltungsgebäude das Anfassen der Experimente ausdrücklich erwünscht. Spielen und Experimentieren verbinden sich hier zu einem neuen Museumserlebnis, bei welchem der Spaß der Besucher klar im Vordergrund steht.

Welche Ausstellungen gibt es dort?

Die Ausstellungen im Spectrum erstrecken sich auf insgesamt 250 Experimente. Aufgrund dieser Vielzahl ist sichergestellt, dass auch an einem gut besuchten Tag die Besucher immer eine freie Station entdecken. Damit die Experimente sofort durchgeführt werden können ist an jeder Station eine Beschreibung vermerkt. Für Kinder die noch nicht lesen können ist es daher wichtig, dass sich auch die Begleitpersonen aktiv am Experimentieren beteiligen. Neben den deutschen Beschreibungen findet sich nach dem Umbau auch eine englische Übersetzung für die immer zahlreicher werdenden internationalen Gäste. Die Experimentierstationen teilen sich in insgesamt sieben verschiedene Kategorien auf. Zu diesem gehören:

– Musik und Hören
– Mikrokosmos und Makrokosmos
– Licht und Sehen
– Sehen und Wahrnehmen
– Wärme und Temperatur
– Mechanik und Bewegung sowie
– Elektrizität und Magnetismus.

Die beliebtesten Experimente im Science Center

Mit insgesamt 250 verschiedenen Experimentierstationen auf einer Fläche von über 1000 qm² ist es an einem Tag kaum möglich wirklich alle Experimente selbst auszuprobieren. Da diese jedoch für Kinder unterschiedlicher Altersstufen geeignet sind, lohnt es sich im nächsten Jahr noch einmal wiederzukommen. Die beliebtesten Klassiker im Science Center Spectrum sollte jedoch bei jedem Besuch auf der Wunschliste ganz oben stehen. Zu diesen gehören unter anderem:

Das drehende Hexenhaus

In diesem kleinen Häuschen gilt es die eigenen Sinne kurzfristig über Bord zu werfen. Auf einer Bank sitzend dreht sich das Haus scheinbar um die eigene Achse. Sich auf dieses Phänomen einzulassen macht nicht nur Kindern, sondern auch den Eltern und Betreuern Spaß. Im Laufe der Jahre hat sich das drehende Hexenhaus zu einem der Wahrzeichen des Museums entwickelt. Es lohnt sich jedoch für diese Attraktion auch einmal längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen.

Eiskaltes Experimentieren

Kinder lieben es in der Kälte Bilder an die Fensterscheibe zu malen oder im Schnee zu spielen. Das eiskalte Experimentieren im Spectrum geht jedoch noch einen Schritt weiter. Bei Temperaturen von beinahe -200° C zeigen die Mitarbeiter des Museums wie zum Beispiel gefrorene Früchte mit der Hilfe eines Hammers in tausend Teile zerspringen können.

Die Nebelkammer

Radioaktivität gehört zu den wissenschaftlichen Phänomenen denen lieber niemand freiwillig zu nahe kommt. In der Nebenkammer zeigen die entstehenden Kondensstreifen jedoch, dass radioaktive Isotope längst nicht nur in der Nähe von Atomkraftwerken zu finden sind.

Das Foucaultsches Pendel

Mit einer Länge von 17 Metern scheint sich dieses über alle Ebenen des Museums erstreckende Pendel scheinbar von selbst zu schwingen. Verantwortlich hierfür ist jedoch die Drehung der Erde, welche für den Menschen o gut wie nicht wahrnehmbar ist.

Die Plasmasäule

Farben und Muster, die nur mit einem Knopfdruck ihr Erscheinungsbild verändern. An dieser Experimentierstation können bereits die kleinsten Besucher viel Spaß haben und selbst einen ersten Blick auf die spannende Welt der Wissenschaft werfen.

Für welche Zielgruppe ist es besonders interessant?

Die Experimente und Ausstellungsstücke des Science Centers richten sich bevorzugt an Kinder. Dies beginnt bei Kitagruppen und endet bei Schülern der 10. Klasse. Diese besuchen bevorzugt in Gruppen das Museum, um den Ausflug mit dem aktuellen Unterricht zu verbinden. Natürlich sind auch Familien herzlich eingeladen. Wichtig ist im Museum jedoch, dass die Kinder von Aufsichtspersonen begleitet werden. Diese sollten in der Lage sein die jeweilige Anzahl an Kindern auch beaufsichtigen zu können. Dadurch lassen sich Streitigkeiten um Experimentierstationen vermeiden und die Kinder erhalten eine zusätzliche Anleitung durch die Begleitpersonen. Das erhöht den Spaß beim Experimentieren und auch die Erwachsenen lernen bestimmt noch etwas dazu. Wer seine kleinen Schützlinge dennoch einmal aus den Augen verliert muss sich keine Sorgen machen, da die Experimente alle getestet wurden und die Verletzungsgefahr für die Kinder somit minimal ist.

Gibt es ähnliche Museen?

Das Science Center Spectrum gehört zum in der Nähe liegenden Deutschen Technikmuseum. Hierbei hören die Gemeinsamkeiten jedoch noch lange nicht auf. Denn wer eine Eintrittskarte für das Spectrum erwirbt kann sich zeitgleich über den kostenlosen Besuch des Deutschen Technikmuseums freuen. Dies gilt jeweils für den gleichen Tag und ist somit perfekt dafür geeignet auch an Tagen an denen das Wetter nicht so gut ist abwechslungsreiche Ausflüge mit dem Nachwuchs zu erleben. Im Technikmuseum dreht sich alles um Ausstellungen aus den Bereichen

– Luftfahrt
– Schifffahrt
– Fototechnik
– Straßenverkehr und
– Schienenverkehr.

Die dortigen Ausstellungsstücke richten sich sowohl an Kinder als auch Erwachsene und erlauben somit der gesamten Familie neues zu entdecken und mit eine Vielzahl an Informationen und Erinnerungen wieder nach Hause zu fahren.

Vorführungen entführen in die Welt der Wissenschaft

Zu bestimmten Zeiten finden im Spectrum ebenfalls Führungen statt. Diese werden von Mitarbeitern des Museums geleitet und führen die Besucher auch hinter die Kulissen des Museums. Im Entwicklungslabor werden die einzelnen Stationen nicht nur gewartet, sondern ebenfalls neue Experimente entwickelt. Diese werden dort auf Herz und Nieren geprüft, damit die Kinder und ihre Begleiter diese wirklich unbesorgt testen können. In den Vorführungen kommen auch immer wieder zusätzliche Experimente vor. Bei Besuchen von Schulklassen können diese auf das jeweilige Unterrichtsthema abgestimmt werden, um somit den ansonsten eher theoretischen Unterricht noch anschaulicher zu gestalten. Es lohnt sich daher für Lehrer bereits zuvor mit den Mitarbeitern Kontakt aufzunehmen und das Thema der Führungen näher abzusprechen.

Mit dem Spektrum auf eine spannende Zeitreise gehen

Sich mit Naturwissenschaften zu beschäftigen heißt auch auf Spurensuche nach den Vorreitern auf den Gebieten der Biologie, Chemie und Physik zu gehen. Im Science Center Spectrum in Berlin ist dies nicht nur sprichwörtlich kinderleicht. Aktuell werden unter dem Motto Meilensteine gleich zwei spannende wissenschaftliche Zeitreisen angeboten. Das Programm Elektricität entführt die Schüler in ein typisches Labor aus dem 18. Jahrhundert. Wie der Name es bereits vermuten lässt begeben sich die Schüler auf die Spuren von Alessandro Volta und Georg Christoph Lichtenberg, deren Entdeckungen und Experimente zur Elektrizität noch bis heute als wegweisend gelten. Während bei diesen noch der Zufall eine wichtige Rolle spielte gelangen die Kidner auf ihrer Zeitreise wesentlicher schneller auf die richtige Spur. Die zweite Zeitreise gehört zum Programm Optics. Hier dürfen sich die Kinder sogar in der Welt des 17. Jahrhunderts wiederfinden. Originale Experimente von Isaac Newton und Robert Hooke beweisen, dass auch vor hunderten von Jahren die wissenschaftliche Neugierde bereits geweckt war. Ein Programm dauert 90 Minuten und wird für Schüler der 5-10 Klasse empfohlen. Jedoch ist zuvor eine Anmeldung erforderlich, damit sich das Museum entsprechend vorbereiten kann.

Im Museum einen spannenden Kindergeburtstag feiern

Für Eltern die noch nach einem passenden Ort für den nächsten Kindergeburtstag suchen, können sich hierfür ebenfalls für das Spectrum entscheiden. Die Experimente sorgen dafür, dass sich die Kinder nicht langweilen und garantieren auch Kindern die im Winter Geburtstag haben einen spannenden Tag. Im benachbarten Deutschen Technikmuseum werden zudem speziell für Geburtstagskinder abgestimmte Themenpartys angeboten. Diese beginnen ab einem Alter von 3 Jahren und werden für Kinder bis zum 12. Geburtstag angeboten. Von Eisenbahnen über Schiffe bis zu Flugzeuge können die Geburtstagskinder in ihre bevorzugten Berufswünsche schon einmal reinschnuppern, um sich an diesem Tag bereits wie ein ganz Großer zu fühlen.